Neuerscheinung: Erobern und Erinnern. Von Jan C. Jansen
3. Juni 2013
Symbolpolitik, öffentlicher Raum und französischer Kolonialismus in Algerien 1830-1950. München: Oldenbourg 2013 (Studien zur Internationalen Geschichte, 31)
Zitation
Algerien war Frankreichs wichtigste Kolonie, galt lange sogar als integraler Bestandteil der Nation. Formen symbolischer Politik spielten dabei eine zentrale Rolle. Denkmäler, Zeremonien, Orts- und Straßennamen überzogen das Land. Sie schufen einen öffentlichen Raum, den auch die Kolonisierten selbst nutzten, um die politischen und sozialen Strukturen der Kolonie neu zu verhandeln oder gar auszuhebeln.
Auf der Basis von umfangreichem und gänzlich neuem Material aus algerischen und französischen Archiven erkundet Jan C. Jansen diese weite Erinnerungslandschaft vom Beginn der französischen Kolonisierung bis zum Vorabend des Unabhängigkeitskrieges. Am Schnittpunkt von lokaler und globaler Geschichte, der Analyse von Kulturtransfers und kollektiver Erinnerung, von Herrschaft und Widerstand in Imperien entwirft er ein dynamisches Bild der Kolonialgesellschaft, das sich jenseits einseitiger Lesarten verortet. Zugleich leistet er eine Einführung in die französisch-algerische Konfliktgeschichte, deren Auswirkungen bis heute reichen. (Verlag)
Der Historiker Dr. Jan Jansen ist akademischer Mitarbeiter der Forschungsstelle „Globale Prozesse“ an der Universität Konstanz. Der Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“ hat das Erscheinen der vorliegenden Dissertation gefördert.